Rucksackreisen Karibik

Mit einem Rucksack nur mit dem nötigsten Gepäck auf dem Rücken und ohne klare Reiseroute und feste Unterkunft durch die Karibik reisen ist ein Traum, den sich schon einige, zumeist junge Menschen nach dem Abitur oder Studium erfüllt haben.

Seit den siebziger Jahren hat sich diese alternative Art des Reisens im deutschsprachigen Raum etabliert. Doch was genau macht eine Rucksackreise eigentlich aus? Welche Vor- und Nachteile bietet sie? Und welche Karibikinseln eignen sich fürs Backpacking? Die Antworten auf diese Fragen sowie viele nützliche Tipps und Links zum Thema Rucksackreisen in der Karibik erhalten Sie auf dieser Seite.

Camping am Strand in der Karibik

Was sind Rucksackreisen?

Rucksackreisen oder Backpacking bezeichnet eine Reiseart, bei der der Reisende mit nichts weiter als einem Rucksack unterwegs ist. Wie bei allen Individualreisen kann der Reisende auf Rucksackreisen selbst bestimmen, wohin die Reise gehen soll, wie lange sie dauert, wie die Reiseroute verläuft und welche Unterkunft er wählt.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Reisen, beispielsweise Pauschalreisen, ist die Reisedauer bei Rucksackreisen meist deutlich länger und geht über die üblichen zwei Wochen hinaus. Möglichst günstige Unterkünfte und Transportmittel werden dabei bevorzugt. Nicht der Komfort, sondern das Abenteuer ist das, wonach Rucksackreisende suchen.

Welche Vorteile haben Rucksackreisen?

Rucksackreisen sind nicht nur die abenteuerlichste aller Reisearten, sondern bieten darüber hinaus eine Vielzahl an Vorteilen. Wer nur mit einem Rucksack ohne geplante Reiseroute reist, kann selbst entscheiden, wie lange er wo bleibt. Reisefreiheit, Flexibilität und Abwechslung stehen bei Rucksackreisen ganz klar im Fokus.

Auch der finanzielle Aspekt spielt bei dieser Reiseart eine nicht zu unterschätzende Rolle. Rucksackreisende stellen ihre Bedürfnisse in Sachen Komfort und Luxus häufig zurück und nehmen mit günstigen Hostels, Apartments und Transportmitteln vorlieb. Beim Couchsurfing oder Trampen kann man zudem komplett kostenfrei übernachten und reisen. Dadurch steht man auch in engerem Kontakt mit den Einheimischen, die über spannende Insider-Infos verfügen, knüpft internationale Freundschaften und erweitert auf diese Weise gleich noch seine Fremdsprachenkenntnisse ohne teure Sprachreise.

Da es sich bei den meisten Rucksackreisen um Langzeitreisen handelt, besteht für den Reisenden die Möglichkeit, sich mit lokalen Jobs etwas dazu zu verdienen und somit seine Urlaubskasse aufzubessern. Eine Tätigkeit im Ausland macht sich dazu noch gut in jedem Lebenslauf und wird in vielen Berufen immer beliebter. Wer weltoffen ist, verfügt schließlich über viele Erfahrungen, die im Job nützlich sein können.

Welche Nachteile haben Rucksackreisen?

Nicht für jedermann ist die Rucksackreise die ideale Art zu reisen. Wenn man nicht gerade zeitlich, beruflich und beziehungsmäßig gebunden ist, kann man auf einer solchen Reise wertvolle Erfahrungen und Bekanntschaften fürs Leben sammeln. Für Familienmenschen und Arbeitstiere hingegen ist eine Rucksackreise zwar nicht per se unmöglich, aber dennoch schwieriger durchführbar als für Singles und Alleinreisende.

Die Urlaubskasse sollte im Idealfall für die gesamte Reisedauer bemessen sein, weshalb ein gewisses Startkapital für Rucksackreisen unabdingbar ist. Neben dem nötigen Kleingeld muss der Reisende auch über genügend Freizeit für die Planung und die Reise selbst verfügen. Wer hat schon die Möglichkeit, sich von seinem Job oder der Familie ein Jahr frei zu nehmen, um in der Weltgeschichte umher zu reisen?

Ein letzter Punkt, der sich für einige Reisenden als Nachteil erweisen könnte, ist der minimalistische Lebensstil, den eine Rucksackreise erfordert. Man reist lediglich mit einem Rucksack, in dem das Gepäck aufs Nötigste beschränkt ist und die Auswahl der Unterkunft sich nicht nach Komfort und Service, sondern Praktikabilität richtig. Für all diejenigen, die kein Problem mit derartigen Einschränkungen haben, kann das Backpacking in der Karibik zur Reise ihres Lebens werden.

Rucksackreisen in der Karibik

Die Karibik ist ein vergleichsweise teures Reiseziel, welches sich besonders bei den Schönen und Reichen großer Beliebtheit erfreut. Eine einfache Grundregel besagt: Je nördlicher und amerikanischer die Insel, desto teurer ist sie.

Als teuerste Insel der Karibik gilt Saint Barthelemy, wo man für ein einfaches Abendessen gerne mehrere hundert Euro auf den Tisch legt. Ja, in St. Barth kann man mit dem Euro bezahlen. Günstiger hingegen ist das Leben auf den südlicheren Inseln. Auf den San Blas Inseln kann man beispielsweise schon für fünf Dollar in einer charmanten Strohhütte übernachten.

Rucksackreisen in der Karibik sind zudem mit vielen anderen Reisearten, beispielsweise Inselhüpfen, Sprachreisen oder Rundreisen kombinierbar. Welche Inseln sind am besten für Backpacker eignen und viele nützliche Tipps rund ums Thema erfahren Sie hier.

Welche Inseln eignen sich am besten für Rucksackreisen?

Je größer die Insel, desto mehr gibt es auf ihr zu sehen und desto mehr lohnt sich eine Rucksackreise. Wer eher die kleinen Inseln besuchen will, sollte sich vorab Gedanken über die Reiseroute machen und welche Inseln am reizvollsten sind.

Kuba

Kuba ist wegen seiner Größe und Geschichte vor allem bei Backpackern beliebt, die sich für Natur, Kultur und den Kommunismus interessieren. In fast jeder Stadt finden sich günstige Übernachtungsmöglichkeiten, billige Straßenimbisse und Spuren der Kubanischen Revolution. Da die Insel ein sehr sicheres Reiseziel ist, können auch Alleinreisende wohlgetrost das Land erkunden.

Dominikanische Republik

Obwohl die Dominikanische Republik als All-Inclusive-Paradies bekannt ist, findet man dort auch zahlreiche günstige Pensionen und Hostels, in denen man für wenige Pesos übernachten kann. Da die Domrep, wie sie bei uns liebevoll genannt wird, vergleichsweise groß ist, gibt es dort für Rucksackreisende allerhand zu entdecken.

Puerto Rico

Puerto Rico – halb Amerika, halb Karibik – ist ebenfalls bei Backpackern aus aller Welt angesagt. Grund dafür sind die günstigen Zeltplätze und die vielen billigen Hostels, die eigens für Rucksackreisende sind. Besonders beliebt ist die Bioluminescent Bay auf der vorgelagerten Insel Vieques.

Jamaika

Genau wie in Puerto Rico findet man in Jamaika viele günstige Zeltplätze für junge und flexible Urlauber. Hostels stellen ihre Betten für umgerechnet 20 Euro zur Verfügung und auch die Verpflegung ist recht günstig. Ein absoluter Geheimtipp unter Backpackern ist die Floyd´s Pelican Bar, eine Bar aus Treibholz, die mitten im Meer liegt.

Guadeloupe

Guadeloupe ist eine Insel, die genau wie Montserrat, Turks und Caicos, Statia und Saba oder Anguilla, zur Europäischen Union gehört. Zur Einreise benötigt man also lediglich einen Ausweis. Theoretisch kann man dort sogar arbeiten und so seine Urlaubskasse aufbessern.

Dominica

Dominica ist vor allem für Naturliebhaber interessant. Dort findet man noch unberührten Regenwald, der zu Wanderreisen einlädt und Orte, in denen der Massentourismus noch nicht Einzug gehalten hat. Von Dominica kann man auch günstig zur Nachbarinsel Martinique schippern.

Corn Islands

Die zu Nicaragua gehörenden Islas del Maíz halten viele günstige Übernachtungsmöglichkeiten für Backpacker bereit. Zwar sucht man Autos und Massentourismus auf den Inseln vergebens, dafür trifft man auf sogenannte Eco Lodges und Strandhütten, in denen man für umgerechnet 15 bzw. 10 Euro die Nacht verbringen kann. Vor den Inseln findet man zudem die besten und billigsten Tauchgebiete der Welt.

Praktische Tipps für Rucksackreisen in der Karibik

Bevor die eigentliche Reise losgeht, gibt es noch einige Dinge zu beachten. Zunächst einmal sollte man vor der Reise seine Kreditkarten sowie den Reisepass auf Gültigkeit überprüfen und diese ggf. verlängern. Für Einreisen in die Karibik muss der Reisepass mindestens noch sechs Monate über den Aufenthalt hinaus gültig sein. Ebenfalls zu beachten sind die Einreisebestimmungen sowie die Impfvorschriften der jeweiligen Insel.

Wer über die USA in die Karibik reist oder nach Puerto Rico will, muss in Besitz eines ESTA Reisevisums sein. In Kuba muss man nachweisen, dass man über eine Auslandskrankenversicherung verfügt und darf sich als Tourist maximal 60 Tage auf der Insel aufhalten. Auf einigen Inseln wird zudem ein internationaler Führerschein verlangt, wenn man ein Auto mieten will. Zur Sicherheit sollte man Kopien von allen Dokumenten anfertigen.

Ohne Mobiltelefon geht heute fast nichts mehr. Gerade auf Reisen will man seine Freunde und Familie auf dem Laufenden halten und sich regelmäßig melden. Allerdings können die Gebühren für Telefonieren, Schreiben und Surfen im Ausland sehr hoch sein. In einigen Gebieten, vor allem auf den unbewohnten Inseln der Karibik, ist die Netzverfügbarkeit nicht immer gewährleistet. Alternativ und gerade für längere Aufenthalte kann man eine Prepaid-SIM vor Ort kaufen, um günstig zu telefonieren.

Der Laptop kann auch wohlgetrost zu Hause bleiben, da es auf fast jeder Insel Internetcafés und Hot Spots gibt, wo man günstig oder kostenfrei surfen, Emails checken und den nächsten Flug buchen kann. Mit der Kindle App kann man auf seinem Smartphone sogar Bücher lesen oder sich verschiedenen Reiseführer downloaden. Aber Achtung: In der Karibik gibt es andere Steckdosen als in Deutschland, weshalb ein Adapter im Reisegepäck nicht fehlen sollte.

Apropos Reisegepäck: Dies sollte auf Rucksackreisen auf maximal 13 Kilogramm beschränkt sein. Gerade bei Kleinflugzeugen oder Booten ist das Gepäck beschränkt, mal abgesehen von der Belastung für den Rücken. Weniger ist also mehr. In der Karibik benötigt man ohnehin keine dicken Pullover oder Stiefel. Stattdessen sollten sommerliche Klamotten, Flip Flops, und multifunktionelle Teile wie Tücher mitgenommen werden. Aber auch eine leichte Regenjacke sowie ein Cape für den Rucksack dürfen nicht fehlen, da es in der Karibik auch außerhalb der Regensaison zu Regen kommen kann.

Kleidung kann man nach dem Zwiebelprinzip bei der Ein- und Ausreise direkt am Körper tragen und so Platz im Rucksack sparen. Dinge, die nicht mehr benötigt werden, kann man schon vor Beenden der Reise wieder nach Hause schicken. Das ist günstiger, als am Flughafen für Übergewicht zu bezahlen. Ebenfalls günstiger ist es, wenn man Sonnencreme, Hygieneartikel und Mückenschutz aus Deutschland mitbringt, da diese in der Karibik meist teurer sind.

Zuletzt noch einige Spartipps: Statt One-way-Flüge zu buchen, sollte man wenigstens den Hin- und Rückflug gemeinsam buchen, da diese Option meist weitaus günstiger ist. Wer Flüge in die Karibik außerhalb der Saison bucht, kann viele Euros sparen. Auch die Unterkünfte sollten grob vorab im Internet verglichen und gebucht werden. Die wohl billigsten Übernachtungsmöglichkeiten bieten das Couchsurfen oder private Zimmer, welche man bei Airbnb buchen kann.

Außerdem sollte man sich vor der Reise informieren, welche Dinge man umsonst machen kann, z.B. Camping am Strand usw. Nicht sparen sollte man allerdings beim Kauf des Rucksacks, da man mit diesem längere Strecken zurücklegen muss und er einiges aushalten muss. Lassen Sie sich am besten direkt im Geschäft beraten, statt einfach online irgendein Modell zu kaufen. Dann steht der perfekten Rucksackreise in der Karibik nichts mehr im Wege.

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